11 Tipps für den Umgang mit Wölfen

In den letzten Jahren haben Sie immer wieder 11Tipps zu Selbstorganisation und Stressmanagement von mir erhalten.

Falls Sie sich jetzt fragen, ob ich in die Zoologie abgewandert bin, darf ich Sie beruhigen. Bei diesen „Wölfen“ handelt es sich um besonders hartnäckige, oft plötzlich auftretende negative Gedanken und Sorgen. Sie beißen sich an uns fest und sind nur sehr schwer abzuschütteln.

                               

Wir alle kennen das: belastende Gedanken, die unsere Arbeit betreffen und die wir in die Freizeit mitnehmen. Private Sorgen, bei denen sich unsere Gedanken im Kreis drehen. Oder auch die nächtlichen Ängste, die uns anspringen und nicht mehr loslassen.

  1. Gefühle der Angst oder Sorgen sind nicht nur unangenehm, sondern haben eine wichtige Funktion: Sie helfen, uns zum Handeln anzuregen und vor Schaden zu bewahren.
  2. Es ist völlig in Ordnung, auch manchmal in der Freizeit an die Arbeit zu denken, aber – und das ist der entscheidende Punkt – wenn mich diese Gedanken belasten, muss ich etwas dagegen tun!
  3. Verhelfen Sie sich selbst zu dem guten Gefühl, Wichtiges erledigt zu haben, nicht nur den ganzen Tag geschäftig gewesen zu sein, sondern produktiv. Dabei kann Sie ein vernünftiges Zeitmanagement (siehe „11 Tipps zum Tagesplan“) unterstützen.
  4. Schieben Sie unangenehme Arbeiten, Themen, Gespräche nicht vor sich her. Spätestens in der Nacht machen sie sich wieder bemerkbar.
  5. Schaffen Sie eine klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit. Dabei helfen Rituale beim Verlassen des Arbeitsplatzes: Tagesplan schreiben und bewusst am Arbeitsplatz lassen, PC ausschalten, Licht löschen, Türe schließen, Hände waschen, Kleidung wechseln etc. –­­ „Ich bin fertig und habe jetzt frei.“
  6. Einfach, aber wirkungsvoll: Schütteln Sie Ihre „Wölfe“ ab, indem Sie einen Spaziergang machen. Ein Ortswechsel bringt oft einen anderen Blickwinkel auf das Problem und lässt es schrumpfen.
  7. Wenn Sie von unangenehmen Gedanken vor dem Einschlafen belästigt oder gar in der Nacht aufgeweckt werden, können Sie Folgendes tun: Handelt es sich um eine Kleinigkeit (die ja bekanntlich in der Nacht riesig erscheint), stehen Sie auf und erledigen Sie die Angelegenheit sofort!
  8. Legen Sie etwas zum Schreiben bereit und notieren Sie Ihre Gedanken, falls Sie fürchten, sie zu vergessen.
  9. Bei zwischenmenschlichen Problemen, Reklamationen, Kündigung, Bewerbung etc., ist es sehr hilfreich, einen Brief, ein Email oder SMS zu verfassen. Schicken Sie diese aber noch nicht ab! Lesen Sie das Geschriebene am nächsten Tag nochmals durch und entscheiden Sie erst dann, wie Sie weiter vorgehen.
  10. Ist der nächtliche Wolf so groß, dass Sie momentan nichts unternehmen können, hilft eine geniale Technik: Vereinbaren Sie mit Ihrem Wolf einen Termin. „Jetzt schlafe ich und morgen um xy Uhr befasse ich mich mit Dir.“
  11. Halten Sie diese „Verabredung“ unbedingt ein, denn ein weiteres Mal lässt sich der Wolf nicht vertrösten.
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